“Wann immer ihr das Symbol der Spirale auf einem Felsen seht. Eine Schnecke. Dies ist ein Symbol, das den Ursprung in der Verwendung von Ayahuasca hat. Die Spirale ist ein Symbol für das Reisen in eine Parallelwelt.” erzählt uns Maciej.
Die Schamanen waren in gewisser Weise privilegiert, sie konnten durch die Verwendung von Ayahuasca in diese Anderswelt reisen. Sie glaubten, dass die Felswand ein Portal ist. Also zeichneten sie das Symbol der Spirale, die sie jedes Mal sahen, wenn sie im Rausch waren. Und dann glaubten sie, sich in den Jaguar zu verwandeln.
Wenn ein Schamane stirbt, wird er ein zum Jaguar, aber auch während der Zeremonie.
Was also häufig auf den Felszeichnungen in Chiribiquete zu sehen ist, ist eine Kreatur, die beides zeigt: Mensch und Jaguar.”
Irgendwie waren unsere Rollen ja schon immer so. Während Mark mit seinem umfangreichen Faktenwissen über die Regionen, die wir bereisen, regelmäßig dafür sorgt, dass ich mich dumm fühle, hatte ich immer ein Händchen dafür Kontakte zu knüpfen.
Und so geschah es, dass eines Winterabends Marciej Tarasin in meiner bescheidenen Hütte zu Gast war. Maciej, der bekannt dadurch wurde, dass er als erster Mensch offiziell die Serrania di chiribiquete durchquert hat. Während das Feuer im Kamin prasselt und das Bier in den flaschen sprudelt, teilt er sein Wissen mit uns, seine Routen, seine Kontakte. Seine Geschichten.
Mark führt den Gedanken weiter:
“Es ist so interessant. Dass die Menschen damals dieses Konzept an so vielen Orten auf der ganzen Welt haben, die völlig voneinander abgeschottet waren. Diesen Mensch-Tier-Übergang findet man auch in den Höhlenmalereien Europas oder in den Malereien der Sahara. Auch die Spirale. Sie finden es auf der ganzen Welt.”
Dieser Mitschnitt des Gesprächs von Maciej und Mark, den ich bei unserem Treffen im November 2021 aufgenommen habe, sollte der Beginn einer großen Reise sein. Einer inneren und äußeren Reise.
Der Beginn einer Geschichte, die wir erleben und erzählen und die gerade erst angefangen hat. Von historischen Fakten und anthropologischen Sichtweisen über abstrakte Konstrukte einer Anderswelt, über Selbstversuche mit Halluzinogenen, bis zu der Durchquerung unerforschter Gebiete in Chiribiquete, halte ich meine Ideen und Erfahrungen schriftlich fest und gedenke diese in einem Buch zu veröffentlichen.
Da das geschriebene Wort, eine Ebene, Bild und Klänge die anderen. Eine Kurzfilmreihe wird Teil des Gesamtkunstwerks, um die Geschichte auf verschiedene arten erlebbar zu machen.
Verlage und Produktionsfirmen erreichen mich unter fab.miedaner@gmail.com
Kurzfilm Reihe Teil 1 – Der Fluss